Der erblich bedingte Haarausfall ist gerade unter Männern weit verbreitet. In der Altersgruppe der über 50-Jährigen sind mehr als 50 Prozent davon betroffen. Häufig beginnt der schleichende Haarverlust bereits vor Vollendung des 30. Lebensjahrs. Schuld ist nicht das männliche Geschlechtshormon Testosteron an sich, sondern dessen Abbauprodukt Dihydrotestosteron, kurz DHT genannt.
Die Haarwurzeln reagieren in diesem Fall empfindlich darauf und verkümmern zusehends. Es gibt einige Mittel, mit denen sich die androgenetische Alopezie bekämpfen lässt. Darunter auch der Wirkstoff Finasterid, der in Form von Tabletten verabreicht wird.
Was ist Finasterid und wie wirkt es?
Grundsätzlich sollte der Wirkstoff Finasterid nur Männern verordnet werden. Ursprünglich waren die Medikamente, die meistens unter dem Namen Propecia vertrieben werden, gar nicht für die Bekämpfung von Haarausfall gedacht. Sie wurden bei einer gutartigen Vergrößerung der Prostata eingesetzt. Irgendwann hat man dann festgestellt, dass Haarverlust unter der Einnahme nachlässt. Es handelt sich dabei quasi um eine willkommene Nebenwirkung.
Bei der androgenetischen Alopezie greift das Dihydrotestosteron die Haarfollikel an. Die Haare fallen aus, und die nachwachsenden werden immer dünner. Irgendwann ist der Punkt erreicht, an dem überhaupt kein Haar mehr produziert wird und kahlen Stellen entstehen. Finasterid hemmt die Bildung von Dihydrotestosteron durch das Enzym 5-Alpha-Reduktase, so dass der Haarausfall gestoppt werden kann. Die Einnahme von Finasterid hilft jedoch nur bei genetisch bedingtem Haarausfall, bei allen anderen Formen ist sie wirkungslos.
Androgenetische Alopezie ist weit verbreitet
Männer trifft der erblich bedingte Haarausfall besonders hart. Zunächst schwindet das Haar seitlich am vorderen Haaransatz, so dass die berühmten Geheimratsecken entstehen. Außerdem lichten sich die Haare am oberen Hinterkopf. Irgendwann sind die kahlen Stellen nicht mehr mit der optimalen Frisur zu kaschieren.
Fast 70 Prozent aller Männer sind im Laufe ihres Lebens davon betroffen. Viele leiden psychisch sehr stark darunter und haben nur noch ein geringes Selbstwertgefühl. Bei Frauen verläuft der Haarverlust nach einem anderen Muster. Bei ihnen erfolgt zunächst eine Lichtung im Bereich des Scheitels.
Finasterid überzeugte in klinischen Studien
Der Haarverlust bei der androgenetischen Alopezie liegt nicht etwas an einem erhöhten Testosteronspiegel, wie viele meinen. Dieser kann ganz normal sein, lediglich die Produktion des Enzyms 5-Alpha-Reduktase schießt über, so dass viel von dem extrem potenten Dihydrotestosteron ausgeschüttet wird. Im Jahr 1992 drängte Finasterid zur Behandlung der Prostatavergrösserung auf den Markt.
Sechs Jahre später wurde es dann auch zur langfristigen Therapie von Haarausfall zugelassen. Bei über 80 Prozent der Patienten stabilisierte sich der Haarverlust oder hörte komplett auf. Bei über der Hälfte konnte sogar ein gesteigertes Haarwachstum verzeichnet werden.
Lebenslange Medikation ist unumgänglich
Täglich wird 1 mg Finasterid eingenommen, dann wird der Effekt nach einigen Wochen eintreten. Allerdings kommt man nicht um eine lebenslange Einnahme herum. Sobald man das Medikament absetzt, setzt auch der Haarverlust wieder ein. Finasterid kann aber nur dort wirken, wo noch aktive Haarwurzeln vorhanden sind. Hat sich also bereits eine Glatze ausgebildet, kann auch Finasterid nichts mehr ausrichten. Bei Frauen wird Finasterid in der Regel nicht eingesetzt, denn beim weiblichen Geschlecht ist die Einnahme sehr umstritten
Nebenwirkungen von Finasterid können erheblich sein
Natürlich klingt es verlockend, mit Hilfe eines Medikaments den Haarausfall stoppen zu können. Allerdings muss man unter Umständen auch schwerwiegende Nebenwirkungen in Kauf nehmen. Da das Sexualhormon Testosteron ausgebremst wird, kann es zu einer verminderten Libido und einer erektilen Dysfunktion kommen. Betroffene berichten außerdem von von Stimmungsveränderungen bis hin zu Depressionen und Suizidgedanken. Außerdem ist öfter von einer Vergrößerung der Brüste mit Flüssigkeitsausscheidungen und der Bildung von Knoten die Rede. Leider verschwinden die Nebenwirkungen nicht unbedingt mit dem Absetzen von Finasterid. Bei einigen Patienten bleiben sie auch länger bestehen oder setzen dann erst ein.
Finasterid nach einer Haartransplantation?
Mit einer Haartransplantation ist manchmal noch nicht unbedingt eine dauerhafte Lösung gefunden. Der Arzt muss auch eine Prognose darüber abgeben, wie sich der Haarausfall in Zukunft entwickeln wird. Muss in einigen Fällen mit einem Fortschreiten gerechnet werden, kann eine Behandlung mit Finasterid sinnvoll sein. Leider gibt es aktuell kaum Alternativen dazu. Angesichts der drohenden Nebenwirkungen kann er aber auch die Anwendung von Minoxidil empfehlen. Allerdings ist die Einnahme von Finasterid nur in Einzelfällen angezeigt.
Haartransplantation als mögliche Alternative zu Finasterid
Sicher ist die Einnahme eines Medikaments kostengünstiger als eine Haartransplantation. Angesichts der möglichen Nebenwirkungen ist die lebenslange Einnahme jedoch mit Vorsicht zu genießen. Wirklich dauerhaft los ist man das Problem nur durch eine Haartransplantation. An der Dr. Serkan Aygin Clinic in Istanbul werden solche Eingriffe seit vielen Jahren erfolgreich durchgeführt. Dank der modernsten Operationstechniken sind besonders natürlich aussehende Resultate und eine hohe Anwuchsrate gewährleistet. Zahlreiche zufriedene Patienten aus dem In- und Ausland können dies bestätigen.
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